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Bruno Reise – Fieber


Was macht denn das Familienzelt auf der Bühne? Und warum ist Bruno so aufgekratzt? Irgendetwas hat er zu verbergen. Aus dem Zelt ist sogar ein Motor zu hören, der allerdings stottert. Bruno beginnt zu erklären und aus dem Erklären kommt er ins Erzählen. Er beschreibt seine Reisen, berichtet über Gegenstände, die er aus nahen und fernen Ländern mitgebracht hat. Und natürlich schildert er seine  Erlebnisse in den schönsten Farben. Bruno's Begeisterung und Reisefieber wirken ansteckend. Seine Erinnerungsstücke hat er zu einem "Ferienalbum" der ganz besonderen Art  gestaltet. Zwar tut er solange geheimnisvoll, wie es eben nur geht. Doch dann zeigt er stolz dem Publikum das Wunderwerk, das nach seinen Reisen entstanden ist. Alle werden staunen, da ist er sich sicher. Und zu guter Letzt lädt Bruno die Kinder zu einer echten Rundreise ein.

 

 

Mit gespitzten Ohren
Kindertheater „Bruno ReiseFieber“, gespickt mit liebevollen Details, begeistert in Baden Klein und Gross.

Aargauer Zeitung 29. April 2008
Rosmarie Mehlin

Das Zelt füllt fast die ganze Bühne des ThiK Baden: Ein richtiges Familienzelt ist’s, aber die Geräusche, die man daraus zu hören bekommt, tönen weder nach Familienleben noch nach Ferien: Da sägt doch einer tatsächlich Metall, was durch Mark und Bein geht. Plötzlich wird geflucht und dann kommt aus dem Zelt ein Mann mit einem blutigen Daumen.

Ganz schön schauerlich, dieses „Bruno ReiseFieber“ könnte man als Zuschauer denken. Aber kaum steckt der Daumen in einem Däumling, ist’s auch schon vorbei mit dem tragischen Teil. Da beginnt der Mann, der Bruno, zu erzählen vom ersten Flug seines Lebens – nach Kreta. Und was er auf der Insel so alles erlebt hat.

Aber nicht nur dort, auch auf seiner Wanderung zur aufgehenden Sonne oder auf seiner Fahrt zu einer Rädlifabrik in Deutschland ... Jörg Bohn alias Bruno plaudert drauflos, dass es eine Wonne ist. Kunterbunt und humorvoll kommt er in seinen Schilderungen vom Hundersten ins Tausendste, verliert (scheinbar) immer wieder den Faden, um unverhofft irgendwo wieder daran anzuknüpfen. Als grosser Zuschauer und Zuhörer muss man ganz schön die Ohren spitzen, um ja keines der spannenden Details zu verpassen.

Die kleinen Theaterbesucher, so ab 5 Jahren, tun das automatisch, hören dem Bruno staunend und mucksmäuschenstill zu – jedenfalls so lange, bis sie nach ihrer Erfahrung,  beispielsweise in Sachen Ausflüge oder Fremdsprachen, gefragt werden. Und bis zum Schluss der Bruno das Geheimnis des grossen Familienzeltes lüftet. Das ist eine Superüberraschung!

Neben der von Fantasie sprühenden Geschichte, den witzigen Dialogen von Paul Steinmann und Nesa Gschwends reizvoller Ausstattung begeistert besonders Jörg Bohns Begabung, mit den Bingissen im Publikum so zu kommunizieren, dass sie zu einem wesentlichen Teil des Stückes werden: Auch mit ihnen und durch sie wird „Bruno ReiseFieber“ zu einem wunderbaren Ganzen.